Von Januar bis April 2020 Rückgang um fast 9 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum
Mit der Ausweitung der Corona-Pandemie und dem Lockdown in zahlreichen Ländern gingen die Ausfuhren der baden-württembergischen Unternehmen im Monat April gegenüber dem Vorjahresmonat um 34,4 % und damit um mehr als ein Drittel zurück. Wie das Statistische Landesamt nach vorläufigen Ergebnissen der Außenhandelsstatistik mitteilt, trafen die Folgen der Corona-Pandemie Baden-Württemberg im April noch etwas stärker als bundesweit (−31,1 %). Im März war der baden-württembergische Exportrückgang gegenüber dem Vorjahresmonat mit 3,5 % lediglich ein Zehntel so stark ausgefallen wie im April und weniger als halb so hoch wie im Durchschnitt aller Bundesländer (−7,7 %). Unter den wichtigsten Ausfuhrgütern waren Kraftwagen und Kraftwagenteile am stärksten betroffen. Die Kfz-Ausfuhr brach im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 80 % ein (Deutschland: −76 %). Die Maschinenexporte gingen um 32 % zurück (Deutschland: −31 %). Unter den wichtigsten Zielländern fielen die Exporte Baden-Württembergs in die Vereinigten Staaten, Frankreich, Italien (jeweils −46 %) und das Vereinigte Königreich (−43 %) im April nahezu auf die Hälfte ihrer jeweiligen Vorjahresniveaus.
Auch im Gesamtzeitraum Januar bis April 2020 blieben die Südwest-Exporte spürbar unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Dank der positiven Entwicklung in den Monaten Januar und Februar vor dem Corona-bedingten Lockdown fiel der Rückgang jedoch moderater aus. In den ersten vier Monaten des Jahres exportierten die baden-württembergischen Unternehmen Waren im Wert von 62,8 Milliarden (Mrd.) Euro, das waren 8,7 % weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Südwest-Importe sanken von Januar bis April um 4,9 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 59,3 Mrd. Euro. Bundesweit gingen die Exporte und Importe im gleichen Zeitraum stärker zurück als hierzulande (−10,1 % bzw. −7,5 %).
Während die Einbußen der baden-württembergischen Ausfuhren in die Hauptzielländer Vereinigte Staaten (−3,7 %), China (−7,7 %) und die benachbarte Schweiz (−1,9 %) im einstelligen Prozentbereich lagen, mussten die Unternehmen bei den Exporten in das Vereinigte Königreich sowie nach Italien und Frankreich Abnahmeraten von 22 %, 19 % und 15 % verkraften. Der starke Einbruch der ausländischen Nachfrage nach Kraftwagen aus baden-württembergischer Produktion im Monat April hatte zur Folge, dass im Zeitraum Januar bis April 2020 der Exportwert von Maschinen mit 12,4 Mrd. Euro höher lag als der von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (11,8 Mrd. Euro) und damit Maschinen die stärkste Exportgütergruppe bildeten. Die Ausfuhr von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sank von Januar bis April um 28 % unter den entsprechenden Vorjahreswert, beim Export von Maschinen betrug der Rückgang 13 %. In Corona-Zeiten international stark gefragt waren dagegen pharmazeutische Erzeugnisse aus baden-württembergischer Produktion, deren Ausfuhrwert um 20 % auf 9,2 Mrd. Euro stieg.